Ich weiß nicht, ob es an der Zeit liegt, dass ich so gefühlskalt geworden bin. Vielleicht liegt es auch an den Menschen, die ich kennenlerne.. Bin das noch ich?
Du schläfst bereits und merkst nicht mehr, wie sich Tränen den Weg über meine Wangen bahnen. Langsam, aber sicher verläuft meine Wimperntusche. Ich hatte sie aufgetragen um dir einen unvergesslichen Augenaufschlag zu schenken. Wozu mache ich das ganze? Hatte ich mir nicht vorgenommen mich für niemanden mehr zu verbiegen? Ich höre Worte, die du doch nicht sagst. Ich wünsche mir Momente, die doch nie geschehen werden. Dir ist bestimmt nicht bewusst, dass ich bereits gestorben bin. Ich war schon ganz unten. Ich weiß, wie das ist. Auch ohne wieder Drogen genommen zu haben. Glaub mir, es ist nicht wahr, dass man irgendwann gefühlskalt wird. Eigentlich ist es so, dass jede Wunde ein Pflaster besitzt. Fest und stark aufgeklebt. Man denkt diese Schutzmauer ist hoch genug. Doch eines Tages wird dieses Pflaster wieder abgenommen. Und dann reißt die Wunde wieder auf. Die Mauer fällt. Egal, wie hoch und wie dick sie war. Wenn dein Herz stirbt, stirbt es nicht einmal, sondern tausendfach. Und eine Narbe kann jederzeit wieder anfangen zu bluten. Nur wenn sie zu ist, fragt niemand, ob sie mal weh getan hat.
Ich möchte einmal meinen Mut zusammennehmen und dir alles sagen, was ich dir zu sagen habe. Dir all das an den Kopf werfen, was mich nachts wach hält. Und das, was ich überspiele, wenn ich bei dir bin. Ich weiß nicht, wohin uns der Weg führen wird und ehrlich gesagt will ich die Antwort auch gar nicht wissen. Ich fühle mich einfach nur hin und her gerissen. Jedes Mal, wenn du nicht das sagst, was ich so gerne hören würde, fühlt es sich an, als hättest du mein Herz einfach wie ein Stück Papier zerrissen. Ich erwarte nicht von dir, dass du dich anstrengst. Ich wünsche mir das. Du solltest nur wissen, dass ich irgendwann gehen werde. Ich werde gehen, wenn mich nichts mehr hier hält.
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